Im Juni 2021 wurde die JazzHall der HfMT eröffnet – mit einem Video. Die Pandemie machte einen Strich durch die Party-Pläne. Vom 4. bis 20. Mai wurde das Eröffnungsfestival nachgeholt – siehe unten.
Hier findet Ihr die aktuellen Termine.
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In der Planungsphase gab es noch Bedenken. „Hohe Decke an der Bühnenseite, niedrige über der Bar – das ist eigentlich die denkbar schlimmste Form für einen Konzertsaal,“ sagt Lasse Grunewald, und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Der 30-jährige Saxophonist weiß: es ist alles gut gegangen. Während der langjährigen Vorbereitungen zum Bau der neuen Konzerthalle im Garten des historischen Budge-Palais in Hamburg-Pöseldorf wurden alle klanglichen Stolperfallen beseitigt. Nun klingt die petrolfarben gehaltene JazzHall der Hochschule für Musik und Theater, wie sie klingen soll: warm, satt, auf akustischen Jazz optimiert und doch in der Lage, elektrische Bands adäquat abzubilden.
„Wir freuen uns jeden Tag aufs Neue über den Raum“, sagt Lasse, Projektmanager im JazzHall Produktionsteam, „der ist schön, der entspannt uns und kommt in der der Szene gut an. Alle fühlen sich da zu Hause. Das wollen wir jetzt feiern!“ Das für den Juni 2021 geplante Eröffnungsfestival startet nun mit elf Monaten Verzögerung. Alle in 2021 abgesagten Konzerte werden nachgeholt, bei voller Auslastung (200 Plätze); dazu kommen Konzerte sowohl von aktuellen Studierenden als auch von Absolvent*innen. Die Ensembles der HfMT werden ebenso gefeaturet wie die NDR Bigband. Deren Erfinder, Pianist Dieter Glawischnig, wird mit einem Hamburger Allstar-Quintett auftreten. Das Konzert wird von der Jazz Federation veranstaltet, die dazu mit Saxophonist Kenny Garrett gleich einen veritablen US-Star einlud.
Auch Open-Air-Konzerte sind dabei geplant. Wie in einem kleinen römischen Amphitheater sitzt man im HfMT-Garten, die Glasfassade des Saales lässt sich vollständig öffnen. Ein Highlight folgt am Abschlusstag: die HfMT Big Band unter der Leitung von Wolf Kerschek wird mit Posaunist Nils Landgren und Sängerin China Moses auftreten. „Nils ist Hamburg ja schon lange eng verbunden,“ sagt Lasse, „und er wollte gern mit China spielen.“
Hamburgs stylischste Jazz-Venue ist gefragter denn je – von großen Konzertveranstaltern kommen regelmäßig Miet-Anfragen, wie Lasse bestätigt. Der Projektmanager gibt jedoch zu bedenken: „Man könnte in der JazzHall noch viel mehr machen. Wir sind Teil der Wissenschaftsbehörde, und alle städtischen Einrichtungen müssen sparen. Die JazzHall braucht mehr feste Planstellen und mehr strukturelle Kostenübernahme.“ Bislang gibt es zu wenige Ressourcen, um die Konzertvenue mit etlichen Konzerten pro Woche zu bespielen.
Doch nun wird der grüne Maulwurfhügel erst einmal richtig belebt – mit zwölf Konzerten bis zum 20. Mai.