Seit Jahren ist Silvan Strauss in verschiedensten Formationen bekannt – mit seiner Band ToyToy oder als Sideman in Bands wie denen von Maria João oder Giovanni Weiss, als Gastdrummer der NDR Bigband und im Lisa Wulff Quartett. Anfang November ist sein erstes Soloprojekt „Facing“ bei Kabul FireRecords erschienen. Eine neue Silvan Dimension!
In seinem Hamburger Studio ist das alles entstanden, dort hat er im vergangenen Jahr mit neuen Ideen und Sounds experimentiert. Er hat viel produziert, viel am Mischpult und Computer gearbeitet. Dort steht auch (s)eine Kaffeemaschine, an der er uns zwei Tassen feinsten Koffeins produziert.
„Es ist eine Suche nach neuen Klängen, nach Grooves und neuen Feelings vor allem!“
Silvan nennt sich selbst „Jazzdrummer“, ist aber mit dem Begriff gar nicht so glücklich, weil es nicht das trifft, was er macht, und auch nicht das, was Musiker:innen tun, die er schätzt, sagt er. Es ist eher eine Kunstform als ein Genre. „Jeder kann alles sagen, mit seinem Instrument, seinen Skills. Eigentlich nur mit der einzigen Regel, dass man nicht kaputt macht, was der Andere einbringt!“
„Diese Demokratie, die in diesem Prozess steckt ist das, was mich daran so fasziniert, das ist der Grund, warum ich das machen will, diese Kunstform!“
Beim Montreux Festival, wo er im letzten Sommer eingeladen war, wurde seine Musik als „Vision von experimenteller Groove-Musik“ angekündigt.
„Facing“ – der Titel ist eine Hommage an die außergewöhnliche Mimik, die viele Schlagzeuger teilen. Im KNUST wird auch der Musiker, Produzent und Kabul Fire Records Gründer Farhot dabei sein. Wie das alles klingt? Zehn Tracks mit unaufgeregten aber trickreichen Beats, Sounds und Samples, die in ein neues Silvan Universum führen.
Improvisieren ist, simpel ausgedrückt, Kommunikation mit einem Instrument. Sagt Silvan.
Manche Leute bringen diese Kommunikation auf ein „krass hohes Level“. Voraussetzung ist, dass man sich mit seinem Instrument gut ausdrücken kann. Das kann er – der Hamburger Jazzpreisträger 2021.