Jazz Moves Hamburg

Zwei freshe Festivals im Februar

Das feel.jazz im Hafenklang und das Urban Jazz Festival im Birdland präsentieren aktuellen jungen Jazz

Rubrik

Konzerttipp

Veröffentlicht

28.01.25

Autor:in

Tobi Kirsch

An zwei hintereinander folgenden Wochenenden im Februar bringen junge Musiker.innen ihre Vision von Jazz auf die Bühnen des Hafenklangs (feel.jazz) und Birdland (Urban Jazz).

Hinter dem feel.jazz steht der Verein JazzHaus e.V. und ein Kollektiv, dass sich auf die Fahnen geschrieben hat, Jazz aus moderner Perspektive zu verstehen. Am 7. und 8. Februar stehen Bands wie Lord of the amazing panther, Samuel Woottons All Sorts, So Sorry, How to kope, Monokrom und die Lokalmatadoren Rocket Men im Club an der Hafenkante auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Dabei werden auch außereuropäischen Musiktraditionen Raum gegeben, wie sie sich unter anderem im türkisch geprägten psychedelic Sound von Dunya wieder finden.

Begleitet werden die Festivalabende von Aftershowparties im Goldenen Salon. Jazz wird im Konzept des Festivals auch als Clubmusik aufgefasst, zu der auch getanzt werden darf. Garant dafür ist unter anderem Samuel Wootton, der sich u.a. als Perkussionist der Band ToyToy einen Namen gemacht hat. Unterstützt wird er u.a. von seinem Bandkollegen Silvan Strauss. Das Quartett Lords of the amazing panther ist aus der Hauptstadt dabei, zu denen DJ Illvibe als festes Bandmitglied zählt. In diesem Jahr soll dann auch das Debütalbum dieser geheimniskrämerischen Band folgen, die aus lauter Mitgliedern größerer Live-Acts wie Marteria zusammen gesetzt ist.

Der Samstag steht stärker unter dem Einfluss elektronischer Musik, unter anderem repräsentiert von Rocket Men mit ihrem Drum 'n' Space Ansatz. Den sechs Musikern hört man ihre Verwurzelung in elektronischer Musik mit dem Fokus auf gebrochene Beats sehr deutlich an. Den Abschluss auf der Livebühne liefert dann Monokrom, die bereits auf der Fusion (oder auch auf dem ElbJazz Truck vom Jazzbüro spielten (Anmerk, der Redaktion) und sich eher als Live-Techno-Act verstehen. Spätestens hier wird sicher die Tanzfläche voll werden. Das Festival legt zudem Wert auf ein Maß an Interaktivität mit dem Publikum, es wird performative Elemente geben und Möglichkeiten, sich selbst musikalisch zu betätigen. Sozial freundlich gestaltet sich die Preisgestaltung an der Abendkasse, die ein „Zahl was du Kannst“ Prinzip anbietet.

Einen ganz ähnlichen musikalischen Ansatz verfolgt das „Urban Jazz Festival“. Es wurde von Wanja Hasselmann ins Leben gerufen, der u.a. beim NuHussel Orchestra musikalisch aktiv ist. Wanja hat vor einigen Jahren die Notwendigkeit gesehen, modernen Ansätzen aktueller Jazzmusik einen Raum zu bieten. Gegründet wurde das Festival 2019 und kam während des Corona-Jahres 2021 zum Erliegen. Seitdem erfreut sich das Festival wieder mit steigenden Publikumszahlen. Die '25er Ausgabe wird am 14./15.2. wieder im Birdland sein. Das Urban Jazz ist geprägt von einer großen Genrevielfalt.

Am Freitag ist das Münchner Ausnahmetalent Nils Kugelmann auf der Bühne, sein neues Album erscheint im April 2025 auf Act Music. Joshua Milo verbindet elektronische Produktionen mit Live-Instrumentarium und hat sich eine große Fanschar erspielt.

Am Samstag wird das Programm fortgesetzt mit The Ruffcats, vielen bekannt als langjährige frühere Begleitband von Flo Mega. Sie sind aber ebenfalls eigenständig unterwegs, ihr aktuelles Projekt zeigt sie zusammen mit dem nigerianischen Sänger und Rapper Rah aka Rapturous Apollo Helios. Das gemeinsame Album mit ihm ist letzten Sommer beim Berliner Label Sonar Kollektiv erschienen. Rah ist bereits mit Größen wie Erykah Badu auf der Bühne gewesen. Einen ähnlichen Vibe wie Frau Badu verfolgt die Produzentin und Sängerin Shey Rah, die als weiterer Act das Programm ergänzt. Shey Rah steht für modernen R & B Gesang und DIY Beats. Natürlich wird sich auch Wanjas Kollektiv, das NuHussel Orchestra, live präsentieren. Das Orchestra kommt immer wieder in unterschiedlichen Konstellationen an die Öffentlichkeit mit verschiedenen Features und einem Genre-offenen Ansatz, der seine Inspirationen aus Funk,Soul, Hip Hop und elektronischer Musik bezieht.

Wanja Hasselmann hat sich mit diesem Mini-Festival quasi eine Erweiterung seines Bandansatzes erschaffen, der eine Lücke in der Hamburger Jazzlandschaft geschlossen hat.

feel.jazz Festival 2025

am 7. und 8.2. - Pay as much as you want (mit einer Empfehlung von min. 25€)

Urban Jazz Festival

am 14. + 15.2. Eintritt ab 41€

Auf dem feel.jazz 2025 u.a. dabei Lord of the amazing panther, How to kope, So sorry, Bizzarro Universe...

auf dem Urban Jazz Festival 2025 u.a. mit dabei The Ruffcats, NuHussel Orchestra, Joshua Milo, ...

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