Jazz Moves Hamburg
Club­festival

The Franzbrötchen Experience oder zwei Hamburger im Messetaumel

Rückblick auf die Fachmesse Jazzahead in Bremen

Rubrik

Szene

Veröffentlicht

10.06.25

Autor:in

Tobi Kirsch

Tobi Kirsch war auf der Fachmesse und dem Festival Jazzahead in Bremen und gibt einen Rückblick auf das Event. Er traf die Hamburger Veranstalterin Iwona Liberek, die ihre Kontakte in die polnische Jazzszene pflegte und den Schlagzeuger Björn Lücker, der seine persönliche Eindrücke schilderte.

Freitag 14 Uhr, Bremen Messehalle 7: Eine große Menschentraube hat sich gebildet am Stand des Jazzbüros Hamburg. Unter ihnen Iwona Liberek, Veranstalterin aus Hamburg mit polnischen Wurzeln. Sie war von der Situation bei der Rezeption zunächst ein wenig überfordert, sagt sie im Gespräch nach der Messe. Aber sie betont auch, dass man schnell ins Gespräch kam bei Franzbrötchen und einem alkoholfreien Getränk.

Das Frühstück ist inzwischen ein fester Bestandteil der Jazzahead-Messen, dort treffen sich Musiker*innen, Journalist*innen, Promoter*innen, Veranstalter*innen und Liebhaber*innen improvisierter Musik.

Die Jazz City Hamburg wird dabei seit Jahren unterstützt von der Hamburger Kreativgesellschaft sowie Fritz Cola und lädt jedes Jahr zum geselligen Miteinander und der Vorstellung der eigenen Arbeit.

Iwona war zum zweiten Mal in Bremen auf der Jazzahead und nutzte die Messe, um ihre Kontakte in die polnische Jazzszene weiter auszubauen. Daher traf sie sich vor allem am Stand der polnischen Delegation mit anderen Veranstalter*innen und Musiker*innen. Abends war sie dann bei der Nordic Night in der 'Lila Eule' und dort hat sie die dänische Band 'Alawari' am meisten beeindruckt. Selbstverständlich hat sie auch noch eine Menge anderer Showcases besucht, von den polnischen Acts hat ihr das Quintett 'Unleashed Cooperation' am besten gefallen, die mit ihrem Programm im Schlachthof aufgetreten sind. Die Bands ihrer Heimat liegen ihr natürlich sehr am Herzen. Mit ihrem Kollegen, dem Saxofonisten Tadeusz Jakubowski, aus der Jazzinitiative e.V. veranstaltet sie regelmäßig in der Mathilde Bar und in der Alten Druckerei Ottensen Konzerte, beides Orte, an denen vorher Jazz nicht präsent war. Sie planen ein Projekt mit polnischen Partnern, eventuell wird es um Bands aus der Ukraine erweitert.

Zu den Aktivitäten des Vereins gehört auch die Reihe 'Feel free to improvise', die früher im Brückenstern und Fools Garden beheimatet war. Die alte Druckerei Ottensen ist die aktuelle Heimat, die Reihe ist international ausgerichtet, während die Abende in der Mathilde eher für die lokale Szene eine Bühne bieten.

Ein alter Hase auf der Messe ist der Schlagzeuger Björn Lücker (u.a. New Aquarian Jazz Ensemble). Er besucht die Jazzahead regelmäßig, dort kann er sich einen Überblick verschaffen, was die Kollegen musikalisch zu bieten haben. Für sein kommendes Album auf Unit Records mit Berliner Musikern hat er auf der Messe sein Team getroffen, das aus dem Label, seinem Agenten und der Promoterin besteht. Er war bereits am Donnerstag vor Ort und konnte feststellen, dass sich immer mehr Fachbesucher schon an diesem Tag auf der Messe einfinden, der Freitag bleibt aber der stärkste Tag, was die Frequenz dieser Gruppe betrifft. Björn ist vor allem die persönliche Begegnung mit Leuten aus der Jazzszene wichtig.

Die Jazzahead konnte 2025 bei den Fachbesuchern einen leichten Anstieg vermelden, es gab insgesamt 78 Stände. Ungefähr 23.000 Besucher waren bei den Konzerten an den Messetagen.

Jazzahead 2025 - JAZZ CITY HAMBURG - Do You Know Franzbrötchen?

Weitere News